Be­schlüs­se einer Ei­gen­tü­mer­ver­samm­lung sind in der Regel nicht des­halb nich­tig sind, nur weil ein Ei­gen­tü­mer nicht zu der Ver­samm­lung ein­ge­la­den war.

Der Bun­des­ge­richts­hof (BGH) hat be­stä­tigt, dass die Be­schlüs­se einer Ei­gen­tü­mer­ver­samm­lung in der Regel nicht des­halb nich­tig sind, nur weil ein Ei­gen­tü­mer nicht zu der Ver­samm­lung ein­ge­la­den war (Az. V ZR 235/11). Statt­des­sen kön­nen die Be­schlüs­se nach den Vor­schrif­ten des WEG an­ge­foch­ten wer­den. Etwas an­de­res gilt nur in Aus­nah­me­fäl­len, wenn der be­trof­fe­ne Ei­gen­tü­mer etwa ab­sicht­lich und in bös­wil­li­ger Weise von der Teil­nah­me an der Ver­samm­lung aus­ge­schlos­sen wurde.

Im ent­schie­de­nen Fall, der dem Ur­teil vom 20. Juli 2012 zu­grun­de liegt, war der Ei­gen­tü­mer einer Ga­ra­ge ver­se­hent­lich von der Ver­wal­te­rin nicht zu den Ei­gen­tü­mer­ver­samm­lun­gen ein­ge­la­den wor­den. Diese hatte ge­glaubt, dass Ga­ra­gen­ei­gen­tü­mer nicht zu den Woh­nungs­ei­gen­tü­mern dazu ge­hö­ren.

Der Nicht­ein­ge­la­de­ne soll­te nun Wohn- und Haus­gel­drück­stän­de zah­len, über die in den Ver­samm­lun­gen be­schlos­sen wor­den waren – und wei­ger­te sich. Ob zu Recht oder zu Un­recht muss nun die Vor­in­stanz ent­schei­den: Der BGH hat den Rechts­streit zu­rück­ver­wie­sen, da bis­lang nur dar­über ge­strit­ten wor­den war, ob die Be­schlüs­se nich­tig sind. Nicht aber dar­über, ob die For­de­run­gen gegen den Ga­ra­gen­ei­gen­tü­mer an sich be­rech­tigt sind.